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Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg

"Brauche ich nicht, ich haue mich doch nicht andauernd."

Das ist die gewöhnlichste Reaktion auf das Thema GfK, wenn ich es zum ersten Mal jemandem vorstelle. Dabei geht es darum gar nicht.

Es geht um eine Art der Kommunikation, des Redens und Verstehens zwischen Menschen und mit "Gewalt" werden hier ganz "normale" tägliche Dinge bezeichnet: Vorurteile, Vorwürfe, Schubladendenken, Zwang, unter-Druck-setzen, Diagnostizieren, Vergleichen von Eigenschaften und ähnliche Dinge.

Marshall Rosenberg hat hier ein Kommunikationsmodell entwickelt, welches den Grundsatz hat, sich selber und dem Anderen mit Empathie, Verständnis und Einfühlung zu entgegnen. Jede Art von Konflikt beruht auf nicht erfüllten Bedürfnissen und wenn wir nur diese Bedürfnisse verstehen (unsere und die der anderen Menschen), dann können wir viele Konflikte "gewaltfrei" lösen.

Bei "Schatz, wieso steht denn der Müll immer noch da? Das wolltest du doch schon gestern gemacht haben!" gehe ich z.B. innerlich direkt in eine "Verteidigungshalten", ich höre einen Angriff.

Bei "Schatz, ich sehe den Müll im Flur stehen, das stört mich, da es mir wichtig ist mich im Haus wohl zu fühlen. Könntest du ihn bitte jetzt heraus bringen?" bin ich deutlich eher geneigt, dem Folge zu leisten.

Die 4 Schritte zur gewaltfreien Kommunikation klingen unglaublich einfach und sind unglaublich schwer :)

1. Beobachtung

Beobachten ohne zu bewerten mag mitunter das Schwierigste sein an diesem ganzen Konzept - aber es ist der erste Schritt. Mein Gegenüber schaut mich nicht zweifelnd an - er schaut mich an und zieht vielleicht eine Augenbraue hoch - aber wer bin ich zu wissen, ob das ein Ausdruck des Zweifels ist?

2. Emotion

Welche Emotion ruft das Verhalten, oder besser die Beobachtung, bei mir hervor? Vielleicht auch mehrere Emotionen.

3. Bedürfnis

Welches Bedürfnis oder welche Bedürfnisse stehen hinter diesen Emotionen? Versucht doch mal euch selber eine Liste zu schreiben, welche Bedürfnisse ihr überhaupt kennt...ich war selber überrascht, wie wenig mir eingefallen sind. Ich hänge hier später mal einen Bedürfniswortschatz an :)

4. Bitte

Jetzt, da ich verstanden habe warum ich welche Gefühle zu einer bestimmten (konkreten!) Situation habe, kann ich eine Bitte zu einer eindeutigen Handlung äußern. Eine Bitte bezieht sich immer auf eine Handlund im Jetzt, nicht in der Zukunft, das wäre ein Wunsch.

Frei nach Fanta4: Es könnte so einfach sein - ist es aber nicht :)
Glaubt mir, das bedarf immerwährender Übung, es ist einfach wahnsinnig schwer - aber es funktioniert. Der nächste Schritt der Kunst wäre dann, dieses Konzept nicht auf sich selber, sondern auf andere anzuwenden und zu erahnen, welche Emotionen die anderen Menschen in sich tragen und welche Bedürfnisse da wohl hinter stehen.

Über Giraffen und Wölfe und die 4 Arten des Hörens werde ich später noch etwas schreiben.

Googelt doch einmal nach Marshall Rosenberg, es gibt gute Beiträge in Youtube und auch der Wikipedia-Eintrag gibt einen kleinen Einblick :http://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation